Was sind die Symptome von Burnout bei Müttern?
Burnout ist ein Begriff, der immer häufiger in unserem Alltagsvokabular auftaucht. In einer Zeit, in der ständige Erreichbarkeit und Multitasking oft erwartet werden, sind viele Mütter besonders anfällig für Burnout. Doch gerade bei Müttern können die Symptome des Burnouts häufig übersehen oder als „normaler Mutterstress“ abgetan werden. Doch was genau ist Burnout, wie unterscheiden wir normale Erschöpfung von diesem Zustand und warum sind Mütter besonders davon betroffen?
Was ist Burnout?
Burnout ist ein Zustand körperlicher, emotionaler und mentaler Erschöpfung, der durch langanhaltenden Stress verursacht wird. Es entsteht, wenn die Balance zwischen den Anforderungen, die an eine Person gestellt werden, und den Ressourcen, die sie zur Bewältigung dieser Anforderungen hat, ins Wanken gerät.
Burnout kann als das Ergebnis von anhaltendem, ungelöstem Stress im Beruf oder im Privatleben betrachtet werden. Es ist, als ob das innere “Feuer”, das uns antreibt, langsam ausbrennt.
Burnout entsteht durch anhaltenden, ungelösten Stress, meist im Berufs- oder Privatleben, und manifestiert sich als Zustand körperlicher, emotionaler und mentaler Erschöpfung. Es ist als ob das innere “Feuer”, das uns antreibt, langsam erlischt.
Was sind die Symptome von Burnout?
- Chronische Müdigkeit: Das Gefühl, morgens nicht erholt aufzuwachen, auch nach einer vollen Nacht Schlaf.
- Vergesslichkeit/Unkonzentriertheit: Probleme, sich auf Aufgaben zu konzentrieren oder sich Dinge zu merken.
- Körperliche Beschwerden: Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Magenprobleme oder Immunsystemschwäche.
- Verlust der Freude an täglichen Aktivitäten: Ein Mangel an Interesse an Aktivitäten, die zuvor Freude bereitet haben.
- Entfremdung von der Arbeit: Ein Gefühl der Distanz zu beruflichen oder häuslichen Aufgaben.
- Verminderte Leistung: Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben oder Pflichten zu bewältigen.
- Isolation: Das Gefühl, allein und isoliert zu sein, selbst inmitten von Familie oder Kollegen.
Wie wird ein Burnout diagnostiziert?
Burnout wird oft von einem Facharzt oder Therapeuten diagnostiziert, basierend auf den geschilderten Symptomen, der beruflichen und privaten Belastung und der persönlichen Lebensgeschichte.
Die Diagnose eines Burnouts ist oft komplex, da viele der Symptome auch anderen Erkrankungen ähneln können. Eine gründliche medizinische Untersuchung und eine psychologische Bewertung können erforderlich sein.
Was in der Diagnostik häufig übersehen wird, ist der Blick auf die spezifische Gesundheit der Organe, die an unserem Energiestoffwechsel beteiligt sind und die Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen. (Darauf gehe ich später noch einmal ein.)
Schulmedizinische Behandlung von Burnout
Die schulmedizinischen Ansätze umfassen oft Psychotherapie, Medikamente zur Behandlung von begleitenden Depressionen oder Angstzuständen sowie Stressmanagement-Techniken. Auch klinische Aufenthalten können, je nach Schwere des Burnouts, wichtig werden.
Alternativmedizinische Behandlung bei Burnout
- Meditation und Achtsamkeit: Helfen, das Bewusstsein zu schärfen und Stressreaktionen zu minimieren. Meditation und Achtsamkeit fördern das Bewusstsein und die Akzeptanz des gegenwärtigen Moments, wodurch das konstante mentale Rauschen und der Stress reduziert werden können. Sie trainieren das Gehirn, sich von übermäßigem Grübeln und der ständigen Zukunfts- oder Vergangenheitsfixierung zu lösen, was zu einer inneren Ruhe und Klarheit führt. Dadurch können Betroffene besser mit Stress umgehen, negative Gedankenmuster erkennen und ersetzen sowie eine tiefere Verbindung zu sich selbst herstellen, was bei der Regeneration von Burnout essentiell ist.
- Atemtechniken: Für Entspannung und Konzentration.
- Naturheilkundliche Mittel: Wie Johanniskraut oder Baldrian können beruhigend wirken.
- Andere alternativmedizinische Ansätze könnten auch Akupunktur, Massage und Yoga umfassen.
Burnout aus der Sicht der Psychoneuroimmunologie
Als Therapeutin für Psychoneuroimmunologie schaue ich zusätzlich zu den Aspekten der Schul- und Alternativmedizin auch noch auf die Gesundheit der Organe, die an unserem Energiehaushalt beteiligt sind. Darm, Leber, Nebennieren, Bauchspeicheldrüse, Mitochondrien und Schilddrüse sollten einmal unter die Lupe genommen werden. Mit meiner Symptom-Checkliste “Hey, dein Körper spricht” kannst du einen ersten kleinen Start machen.
Außerdem interessiert mich der sogenannte Lebensfilm: Welche Erfahrungen im gesamten Leben haben dazu beigetragen, dass der Symptomkomplex Burnout entstehen konnte?
Und dann dürfen wir nicht die Mikronährstoffversorgung vergessen. Nicht selten lassen sich die Symptome eines Burnout bereits mit einer Ernährungsumstellung deutlich verbessern. PNI Therapeuten setzen Nahrung als Medizin ein und wählen bewusst die Lebensmittelzusammenstellung so aus, dass der Körper seine Selbstheilungskräfte wieder aktivieren kann. (Tiefer gehe ich in meinem Blog “Wie Mikronährstoffe bei Burnout helfen können” auf das Thema ein.)
Warum sind Mütter besonders von Burnout betroffen?
Mütter sind heute mehr denn je gefordert: Karriere, Kinderbetreuung, Haushalt, soziale Verpflichtungen. Diese ständige Doppelbelastung kann das Gleichgewicht zwischen Anforderungen und Ressourcen stören und den Weg zum Burnout ebnen.
Es ist nicht nur der physische Aspekt der Mutterschaft, der erschöpfend ist. Das emotionale Gewicht, ständig verfügbar und “an” zu sein, kann enorm sein. Die ständige Sorge, ob man „gut genug“ ist, und der Druck, perfekt zu sein, können zu diesem emotionalen Gewicht beitragen.
Mütter stehen somit oft unter dem Druck, in vielen Rollen gleichzeitig perfekt zu sein.
Verhaltensveränderungen und Selbstfürsorge: Schritte aus dem Burnout
Ernährungsgewohnheiten
Eine ausgewogene Ernährung mit nährstoffreichen Lebensmitteln kann helfen, den Körper von innen heraus zu stärken, Energie und Konzentration zu steigern.
Ein Mikronährstoffmangel kann ähnliche Symptome wie Burnout hervorrufen, da diese Nährstoffe essentiell für die korrekte Funktion unserer Zellen und somit für unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden sind. (Mehr dazu in meinem Blog “Wie Mikronährstoffe bei Burnout helfen können”)
Biorhythmussteuerung
Der Biorhythmus bezeichnet die natürlichen, regelmäßigen physiologischen Veränderungen im Körper, die täglichen Zyklen folgen. Unsere Gewohnheiten, wie Schlaf, Ernährung und Aktivitäten, beeinflussen die Hormonproduktion, die wiederum den Biorhythmus steuert, wodurch unser Wohlbefinden, Energielevel und die kognitive Leistungsfähigkeit beeinflusst werden. Indem wir auf unseren natürlichen Rhythmus des Körpers hören, können wir unser Energieniveau und unsere Produktivität optimieren.
Schlafgewohnheiten
Schlaf fördert die physische und mentale Regeneration, unterstützt die Hormonbalance und stärkt das Immunsystem. Ein ausreichender und qualitativer Schlaf verringert Stress, verbessert die emotionale Resilienz und die kognitive Leistungsfähigkeit, was entscheidend ist, um Burnout vorzubeugen und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Bewegung
Sanfte Bewegung steigert die Endorphinproduktion, verbessert die Durchblutung und fördert mentale Klarheit. Sie hilft beim Stressabbau, stärkt das Immunsystem und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Beispiehafte lsportarten sind Yoga, Tai Chi, Pilates, Schwimmen und entspanntes Wandern.
Naturzeit
Die Zeit in der Natur, insbesondere das Waldbaden, fördert die Ausschüttung von Stress-reduzierenden Hormonen und steigert die Stimmung. Naturerlebnisse verbessern die mentale Klarheit, senken den Cortisolspiegel und erhöhen das Gefühl des Wohlbefindens, was entscheidend ist, um Burnout vorzubeugen und zu verbessern.
Soziale Unterstützung
Soziale Unterstützung bietet nicht nur emotionale Entlastung, sondern ermöglicht auch das Teilen von Belastungen und Sorgen. Sich verstanden und wertgeschätzt zu fühlen, kann das Selbstwertgefühl stärken und die Resilienz gegenüber Stress erhöhen.
Für erschöpfte, berufstätige Mütter kann es herausfordernd sein, um Hilfe zu bitten, oft aus Angst, als schwach oder unfähig wahrgenommen zu werden. Dennoch ist das Eingestehen von Grenzen und das Annehmen von Hilfe ein Zeichen von Stärke.
Mütter sollten kleine Schritte machen: mit engen Freunden und Familie sprechen, regelmäßige Pausen einlegen und gegebenenfalls professionelle Beratung in Erwägung ziehen. Die Gemeinschaft kann ermutigen, das Wohlbefinden in den Vordergrund zu stellen und Prioritäten neu zu bewerten.
Negative Glaubenssätze auflösen.
Blockierende Glaubenssätze, wie “Ich muss perfekt sein” oder “Das ist eben das Muttersein”, legen oft den Grundstein für Überarbeitung und Selbstvernachlässigung.
Solche Sätze formen das Selbstbild und prägen das tägliche Handeln, oft auf Kosten des eigenen Wohlbefindens. Sie entstehen aus gesellschaftlichen Erwartungen und internalisierten Druck. Das Festhalten an diesen Glaubenssätzen kann zur kontinuierlichen Selbstüberlastung führen und so Burnout begünstigen.
Es ist entscheidend, diese Glaubenssätze zu erkennen, zu hinterfragen und letztendlich aufzulösen, um sich realistische und gesunde Standards zu setzen.
Ein Perspektivenwechsel hin zu Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge ermöglicht es, Burnout entgegenzuwirken und das Wohlbefinden zu steigern.
Die Rolle der Selbstfürsorge
Selbstfürsorge spielt eine zentrale Rolle für erschöpfte, berufstätige Mütter, da sie oft im Spannungsfeld von Beruf, Familie und eigenen Bedürfnissen stehen. Es bedeutet nicht nur physische Pflege, sondern auch emotionales und mentales Wohlbefinden.
Selbstfürsorge hilft, Reserven aufzubauen, um den täglichen Anforderungen standzuhalten und sich nicht ständig erschöpft oder überfordert zu fühlen. Sie fördert ein gesundes Selbstwertgefühl und ermöglicht es Müttern, klare Grenzen zu setzen.
Indem wir uns regelmäßig Zeit für uns selbst nehmen, können wir besser auf unsere Bedürfnisse hören und ein Gleichgewicht in unserem Leben herstellen, das Burnout vorbeugt.
Fazit
Die Anforderungen und Erwartungen an die moderne Mutter haben sich drastisch verändert. Heute sollen Mütter nicht nur fürsorgliche Eltern, sondern auch Karrierefrauen, Partnerinnen, Freundinnen und oft auch Pflegerinnen für ältere Familienmitglieder sein.
Diese Vielschichtigkeit kann zu einem enormen Druck führen, der das Risiko eines Burnouts erhöht. Das ständige Jonglieren zwischen verschiedenen Rollen und Verantwortlichkeiten kann das Gefühl vermitteln, niemals genug zu tun oder nie “gut genug” zu sein.
In diesem Kontext wird Selbstfürsorge nicht nur zu einer Notwendigkeit, sondern zu einer Überlebensstrategie. Es geht darum, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen, um physisch, emotional und geistig aufzuladen. Dies umfasst alle oben genannten Aspekte.
Bewusstes Handeln bedeutet auch, Grenzen zu setzen und Prioritäten klar zu definieren. Es ist wichtig zu erkennen, dass Perfektion nicht das Ziel ist.
Das Bewahren des inneren Gleichgewichts erfordert aktive Anstrengungen und manchmal auch das Ersuchen um Hilfe, sei es durch Gespräche mit Freunden, professionelle Beratung oder Therapie.
Jede Mutter verdient es, sich umsorgt und unterstützt zu fühlen.