Handynutzung Welchen Einfluss hat das Smartphone auf unsere Gesundheit

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Handynutzung: Welchen Einfluss hat das Smartphone auf unsere Gesundheit?

In diesem Blog bekommst du einen klaren Überblick: Was elektromagnetische Felder (EMFs) eigentlich sind, wie sich digitale Technik und WLAN in unseren Alltag geschoben haben, was Forschung zu Gehirn und Nerven zeigt – und warum Kinder besonders sensibel sind. Zum Einordnen teile ich am Ende, wie wir zuhause ganz pragmatisch mit Smartphone & WLAN umgehen. Kleiner Teaser: Unsere Kinder bekommen erst ab 13 ein eigenes Handy.

Digitale Welle – wie Smartphones unser Umfeld verändert haben.

Seitdem das Handy Einzug in unseren Alltag gehalten hat, hat sich nicht nur unsere Art zu kommunizieren verändert – auch die Umgebung, in der wir leben, ist eine andere geworden. Früher gab es im Wesentlichen nur die natürlichen elektromagnetischen Felder der Erde, des Wetters oder der Atmosphäre. Heute sind wir zusätzlich von einer Vielzahl künstlicher Felder umgeben, die in den letzten zwei Jahrzehnten stetig zugenommen haben.

Am Anfang war da das einfache Mobiltelefon. Es diente in erster Linie zum Telefonieren oder für kurze SMS. Mit dem Smartphone kam der große Umbruch: Plötzlich war das Internet immer und überall verfügbar. Damit wurden nicht nur wir als Menschen „always on“, sondern auch die Zahl der funkenden Geräte und Netze schoss in die Höhe. Schritt für Schritt wurden immer neue Frequenzbereiche freigegeben und mit Technologien gefüllt:

  • Digitale Radiosender wie DAB+ seit 2011,
  • spezielle LTE-Netze auf 450 MHz ab 2022,
  • das neue 5G+ mit Millimeterwellen seit 2023 –
  • und schon jetzt wird über 6G gesprochen, das ab 2030 noch höhere Frequenzen nutzen soll.

Jede dieser neuen Technologien bringt zusätzliche Funkstrahlung in unser Umfeld.

Das bedeutet: Unsere „elektromagnetische Landschaft“ ist heute nicht mehr dieselbe wie vor 20 Jahren – sie ist dichter, komplexer und in vielen Bereichen um ein Vielfaches stärker geworden. Besonders in Innenräumen, wo WLAN-Router, schnurlose Telefone (DECT), Tablets und Smartphones gleichzeitig aktiv sind, entsteht eine Dauerbelastung, die wir kaum wahrnehmen, die aber messbar ist.

Und die digitale Welle macht auch vor Schulen nicht halt. WLAN ist dort mittlerweile Standard, und Tablets gehören in vielen Klassen zum Alltag. Gleichzeitig wächst die Sorge: Immer mehr Länder reagieren auf die psychosozialen und gesundheitlichen Fragen, die mit permanenter Smartphone-Nutzung verbunden sind. Manche Schulen setzen auf Einschränkungen – andere gehen so weit, Smartphones auf dem gesamten Schulgelände wieder zu verbieten.

EMFs, einfach erklärt: Von Naturfeldern zu „Elektrosmog“.

Leben ist elektromagnetisch organisiert: Unser Herz (EKG), unser Gehirn (EEG) und unsere Muskulatur (EMG) arbeiten mit elektrischen Signalen. In der Natur prägen Erdmagnetfeld, atmosphärische Impulse (Sferics) und die sehr schwachen Schumann-Resonanzen (z. B. ~7,8 Hz) unsere „elektromagnetische Umwelt“. Das gesamte Spektrum reicht von Gleichfeldern über Nieder- und Hochfrequenz (Mikrowellen) bis hin zu Infrarot, sichtbarem Licht und UV – erst danach beginnt der ionisierende Bereich (Röntgen/Gamma).

Technische Felder (Mobilfunk, WLAN, DECT, Bluetooth, DAB+ etc.) kommen oben drauf. Entscheidend: Nicht nur die Frequenz, auch Pulsung und Modulation (oft im niederfrequenten Bereich von 1 Hz bis zig kHz) beeinflussen biologische Systeme. Genau diese niederfrequenten Anteile gelten als besonders relevant für die „Mitkopplung“ an körpereigene Rhythmen. Kurz: Künstliche EMFs wirken – je nach Art, Intensität und Dauer – auf lebende Systeme ein.

Was im Gehirn passiert: Kernaussagen der Forschung.

Der Überblicksartikel „Wirkt Mobilfunk auf das Gehirn?“ von diagnose: funk fasst die Studienlage so zusammen: Hochfrequente elektromagnetische Felder (HF-EMF) verändern messbar Stoffwechselprozesse im Gehirn – mit Folgen für Lernen, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Verhalten. Besonders kritisch: eine Desynchronisation endogener Rhythmen, also „Taktfehler“ im neuronalen Zusammenspiel.

Gedächtnis & Lernen. Bei Jugendlichen war eine höhere Hirndosis durch Mobiltelefonieren mit einer schlechteren Entwicklung des figuralen Gedächtnisses assoziiert. Tier- und Zellsysteme zeigen Mechanismen dahinter: u. a. verringerte Expression von NMDA-Glutamat­rezeptoren und des Nerven­wachstumsfaktors BDNF, weniger dendritische Dornen (Synapsen­kontakte) und gestörte Synapsenreifung – genau jene Bausteine, auf denen Speicherprozesse und Langzeitpotenzierung (LTP) beruhen. Das betrifft Schlüsselregionen wie den Hippocampus (Gedächtnis, Raum-Zeit-Orientierung) und den präfrontalen Cortex (Exekutivfunktionen).

WLAN-Spezifika. In mehreren Arbeiten wurden nach WLAN-Exposition u. a. beeinträchtigte räumliche Lernleistungen, veränderte EEG-Aktivität sowie Zeichen von oxidativem Stress beschrieben. Zusätzlich steht die 10 Hz-Pulsung von WLAN im Fokus: Messungen zeigen, dass diese Taktung Nerven- und Herzrhythmen beeinflussen kann – insbesondere bei Menschen, die sich selbst als elektrosensibel beschreiben.

Blut-Hirn-Schranke & Symptome. Studien berichten eine erhöhte Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke nach HF-Exposition (auch unterhalb thermischer Grenzwerte). Auf der Symptom­ebene wurden in Kohorten u. a. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaf- und Konzentrationsprobleme mit intensiver Telefon-/WLAN-Nutzung in Verbindung gebracht.

Bottom line: Viele Arbeiten deuten konsistent in eine Richtung: HF-EMF können neurobiologische Prozesse modulieren, die für Lernen, Gedächtnis und kognitive Leistungsfähigkeit essenziell sind – plausibel erklärt über synaptische Mechanismen (z. B. BDNF, NMDA-Rezeptoren) und Rhythmusstörungen. Vorsorge ist daher sinnvoll – insbesondere in Umgebungen, in denen Kinder lernen und schlafen.

Ein kleiner Gedankensprung: Zurück zum ersten Handy

Manchmal frage ich mich: Wie sähe mein Alltag heute aus, wenn ich wieder nur mein allererstes Handy hätte? Ein kleines, robustes Nokia, das ich mir erst mit 26 Jahren gekauft habe. Es konnte genau zwei Dinge: telefonieren und SMS verschicken. Keine Kamera, kein Internet, keine Apps.

Wenn ich mir das so vorstelle, merke ich sofort, wie sehr sich mein Leben seitdem verändert hat. Onlinebanking? Würde ohne Smartphone gar nicht mehr funktionieren, weil fast jede Bank inzwischen eine App oder eine Zwei-Faktor-Authentifizierung über das Handy verlangt. Messenger wie WhatsApp oder Signal? Fehlanzeige – Kommunikation würde wieder über klassische SMS laufen, teuer und limitiert auf 160 Zeichen. Und mal eben schnell etwas googeln, Mails checken oder die Navigation einschalten? All das wäre schlicht nicht möglich.

Der Gedanke zeigt mir: Unser Smartphone ist längst viel mehr als ein „Telefon“. Es ist Schlüssel, Geldbörse, Kalender, Kamera, Nachrichtenportal und Arbeitsgerät in einem geworden. Praktisch – ja. Aber eben auch ein ständiger Begleiter, der uns nicht mehr loslässt und uns gleichzeitig immer in Reichweite von Funknetzen hält.

Und manchmal frage ich mich, ob ich mein Smartphone nicht einfach wie meinen Computer im Büro liegen lassen sollte – und unterwegs nur ein schlichtes Handy dabeihabe, nur für den Notfall. Denn Telefonzellen gibt es ja nicht mehr, früher hatte ich dafür immer 50 Pfennig oder meine Telefonkarte in der Tasche.

Warum Kinder besonderen Schutz brauchen.

Kinder absorbieren – je nach Kopf-/Gewebseigenschaften – mehr Strahlung als Erwachsene (dünnere Schädelknochen, höhere Leitfähigkeit; teils 1,6- bis 3,2-fach im Gehirn, noch höhere Faktoren in Knochen). Dazu kommt: Nerven- und Immunsystem reifen, Stammzell­dichten sind höher, sensible Hirnareale liegen näher am Strahler, und die Exposition setzt früher ein und dauert lebenslang an. Kurz: Der Organismus ist reaktiver – und länger im Spiel.

Epidemiologisch fällt parallel eine deutliche Zunahme von Verhaltens- und Entwicklungs­auffälligkeiten auf (z. B. Sprach-/Sprechstörungen, ADHS-Diagnosen). Studien mit zehntausenden Kindern zeigen Risikoerhöhungen für Auffälligkeiten, wenn schon während der Schwangerschaft und in der frühen Kindheit Funktelefone genutzt werden. In Schul-/Jugendkohorten geben zudem relevante Anteile Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsprobleme an; ein Teil fühlt sich explizit von Funk belastet. Diese Muster passen zu den beschriebenen neurobiologischen Effekten (z. B. Blut-Hirn-Schranke, oxidative Prozesse, Rhythmik).

Für Schulen folgt daraus zweierlei: (1) Lernumgebungen sollten EMF-arm gestaltet werden (Kabel first), damit alle Kinder gleiche Chancen auf Fokus und Erholung haben; (2) Inklusion ernst nehmen heißt auch, sensible Gruppen (ADHS, Sinnes-/Neurologische Einschränkungen) nicht zusätzlich zu stressen.

So leben wir’s zuhause: Unser Familienkodex für Smartphone & WLAN.

  • Eigenes Handy ab 13. Davor: kein eigenes Smartphone/Tablet.
  • App-Hygiene. Solange möglich behalten wir Überblick, welche Apps genutzt werden – und welche nicht.
  • Schule bleibt smartphonefrei. Wenn etwas ist, wird vom Sekretariat aus telefoniert – wir sind erreichbar.
  • WLAN nachts aus.
  • Schlafräume sind gerätefrei. Keine Endgeräte laden/lagern im Schlafzimmer.
  • Sparsame Techniknutzung. Nachts so viel Strom wie möglich aus, bewusstes Ein-/Ausschalten statt Dauer-Standby.
  • Pro-Technik, pro-Vorsorge. Digitale Tools sind hilfreich – mit gesundem Maß und smartem Setup (z. B. Kabel statt Dauer-WLAN).

(Diese Punkte sind unsere gelebte Praxis.)

Mein Fazit:

Smartphones sind nützlich (keine Frage) – und sie verändern etwas.

Nicht nur unsere Aufmerksamkeit, auch unsere „Bio-Elektrik“ reagiert: Studien zeigen Effekte auf Synapsen, Rhythmen und Hirnregionen, die Lernen und Gedächtnis tragen.

Kinder trifft das besonders, weil sie länger und intensiver exponiert sind.

Die gute Nachricht: Vieles haben wir selbst in der Hand. Mit einfachen Regeln (später Start, gerätefreie Schlafräume, WLAN nachts aus, Kabel wo möglich) lässt sich die Belastung deutlich senken – ohne Technik zu verteufeln. Das ist für mich persönlich eine kluge Vorsorge im Alltag.

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